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Gesprächsimpulse zu „Das Leben füllen“

Mit Konfirmanden über Lebensinhalte reden
zu Folie 1: offenes Gespräch
zu Folie 2: die Grunddaten eines Lebens
Oder wie einer mal sagte, das Leben, das ist der Bindestrich zwischen der Geburt und dem Tod..
Natürlich (hoffentlich) ist es ein sehr langer „Bindestrich“.
zu Folie 3: tja, und was kommt da rein ins Leben? Also möglichst viele schöne Dinge! Wir wünschen uns viel Spaß. Wir haben viel Spaß, wir suchen Unterhaltung, Abwechslung, wollen Schönes erleben.
Dafür stehen die Pünktchen. Natürlich erleben wir sehr viel mehr Spaß und Freude als hier Pünktchen zu sehen sind. Andererseits, wie lange lacht man über einen Witz? 2 Minuten? (Wenn er besonders gut war.) Wie klein müsste ein Pünktchen sein, um diesen Spaß darzustellen, wenn der ganze Pfeil 85 Jahre darstellt?
Klar, es gibt Zeiten im Leben da läuft es richtig gut und die Punkte liegen dicht beieinander. Es gibt aber auch Zeiten im Leben da herrscht Traurigkeit. Da fehlen die Spaßpunkte. Oder sie liegen weit auseinander, weil das Leben beschwerlich ist.
Zu Folie 4: Füllen die unterhaltsamen schönen Momente und Erlebnisse ein Leben?
Nein, wir brauchen mehr. Wir haben Ziele, die uns antreiben, etwas zu tun. Unsere Ziele setzen uns in Bewegung und motivieren uns zu unterschiedlichem Einsatz.
Ein Kleinkind bekommt irgendwann mit, dass es in den Kindergarten kommen wird. Das ist gut dann gehört es zu den Größeren. Erstrebenswert! Na gut, das geschieht ja noch von selbst. Das nächste Ziel wird schon bewusster wahrgenommen: in die Schule kommen.
Und dann kaum ist man dort das nächste Ziel: die weiterführende Schule.
Und dann das nächste der Schulabschluss, die Ausbildung oder das Studium und dann in einem Beruf Fuß fassen, aufsteigen, Karriere machen.
Und dann? Irgendwann geht es nicht mehr höher oder man will nicht mehr höher und so langsam winkt der Ruhestand. Die viele Arbeit, die man geleistet hat/leisten musste, dass hinter sich zu lassen ist ein neues Ziel. Irgendwann ist auch dieses Ziel erreicht.
Dazwischen gibt es natürlich noch ganz andere Ziele: Führerschein machen Auto kaufen, Auto verkaufen und alles mit dem Lastenrad erledigen.
Und auf anderer Ebene eine Freundin oder einen Freund finden, die große Liebe finden (und noch eine und noch eine) und dann eine dauerhafte tragfähige Beziehung leben, eine Familie gründen.
Und zwischendurch die vielen kleinen Ziele: eine Reise machen etwas kaufen, noch eine Reise machen, noch mehr kaufen, bessere Wohnung finden, Haus bauen.
Manche Ziele treiben uns extrem an. Der Kurvenverlauf ist steil.
Manche Ziele erreichen wir, manche nicht. Manchmal sie die Ziele die wir nicht erreichen weniger enttäuschend, als wenn man etwas erreicht und merkt, so toll ist es auch nicht.
Und dann, wenn zum Ende hin der Ruhestand erreicht ist, welche Ziele bleiben dann noch?
Antworten von Konfirmanden: vielleicht noch eine große Reise machen und noch eine und dass die Kinder und Enkel zu Besuch kommen und einen Platz im Altenheim finden.
Ja, die Kurven werden flacher, die Ziele weniger.
Zu Folie 5: Ist das alles?
Zu Folie 6: Müsste es nicht noch etwas geben, was immer wichtig bleibt? Was seine Bedeutung nicht verliert und uns nicht mehr antreiben kann, wenn wir es erreicht haben? Etwas, was vor uns schon bedeutsam war und nach uns noch bedeutsam sein wird?
So etwas wäre ein Lebenssinn.
Was kann Lebenssinn geben?
(Im Gespräch mit der Konfirmandengruppe kann man Dinge sammeln und einordnen. Meiner Erfahrung nach nennen die Konfirmanden oft als Erstes den Glauben an Gott. Naja, sie sind gerade in der Konfirmandengruppe, da wird man schon etwas frommer als sonst.)

  • Wäre das nicht ein Sinn eine Entdeckung/Erfindung zu machen, die das Leben von Menschen wirklich verbessert, die noch Bestand hat, wenn man selber keinen Bestand mehr hat?
  • Oder wenn man ein Kunstwerk schaffen würde, das auch nach Jahrhunderten noch Menschen anschauen wollen und sich davon begeistern lassen?
  • Oder wenn man sich für die Erhaltung der Natur einsetzt, die vor uns schon da war und nach uns noch da sein wird?
  • Oder, oder, oder?

Gern kann man auch würdigen, dass es auch sinnvoll ist, ein Leben lang handwerklich zu arbeiten und damit lebenserleichternde Verhältnisse für andere Menschen zu schaffen.
Zu Folie 7: Aber all diese Dinge haben gemeinsam, dass sie für einen persönlich am Ende des Lebens die Bedeutung verlieren. Wird es trösten, wenn man ein Medikament gegen eine tödliche Krankheit gefunden hat, wenn man gerade an einer anderen tödlichen Krankheit stirbt?
Wird es trösten, dass die Juchtenkäfer nicht ausgestorben sind, wenn man selber stirbt? Wenn diese Dinge zwar alle ihre Bedeutung behalten, aber für einen selber nicht mehr bedeutsam sind, was hilft einem das?
Auch Gottes Ziele mit dieser Welt behalten ihre Bedeutung. Sich dafür einzusetzen bleibt sinnvoll. Der Glaube an Gott gibt darüber hinaus die Perspektive, dass auch das persönliche Leben nicht einfach nur endet, sondern in der Ewigkeit eine gute Fortsetzung findet.