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Kategorie: Politik

Gedanken zu politischen Ereignissen aus christlicher Perspektive

  • „Covid 19 war ein Beschiss“

    Im Frageteil beim AfD Bürgerdialog meldete er sich zu Wort. Sein 1. Satz war: „Ich bin Fliesenleger.“ Der 2. Satz: „Covid 19 war ein Beschiss“. Der 3. und die weiteren Sätze waren zu einem anderen Thema und ich habe sie vergessen.

    Nun habe ich den Zusammenhang zwischen dem 1. und dem 2. Satz nicht verstanden, aber es hat mich angeregt zum Weiterdenken.

    Man muss vorausschicken, dass die Pandemie nicht das Hauptthema der Veranstaltung war, dass aber durchaus auch von den Rednern ausgedrückt wurde, dass die Coronaschutzmaßnahmen völlig überzogen und gegen die Freiheitsrechte waren. Auch die Redner haben sicherlich noch keinen, wie es ein Mediziner mal ausdrückte, „Totenschein mit der Diagnose „Covid 19“ unterschrieben“. Aber sie haben damit die Bühne für den Fliesenleger bereitet.

    Ich habe nichts gegen das ehrbare Handwerk des Fliesenlegers, aber etwas gegen die medizinische Expertise dieses Mannes. Sicher macht er gerade in der Abendschule ein Medizinstudium. Irgendwoher muss sein Fachwissen ja stammen!

    Nun sitze ich auf einem Örtchen, wo die Wände gefliest sind, und es geht mir durch den Kopf, dass der Fliesenkleber, mit dem die Fliesen befestigt sind, doch ein einziger Beschiss ist. In so vielen Badezimmern sind die Fliesen mit diesem Zeug festgemacht. Dabei ist doch längst klar, sehr viele Menschen, die dieses Zeug unter den Fliesen haben, sind krank geworden. Ja, nicht wenige sind gestorben! Und ist das nicht teuer? Und gibt es nicht seit alters einen hervorragenden Kleber aus Mehl und Wasser. Haben diese Menschen sich nicht verschworen unschuldigen, unwissenden das Geld aus der Tasche zu ziehen und sie krank zu machen? Hoffentlich gibt es bald eine neue Partei, die dagegen aufsteht!

  • Beim AfD Bürgerdialog

    Ja, wir waren dabei, bei einem sogenannten Bürgerdialog der AfD. Die Veranstaltung sollte eigentlich in Speyer auf einem Ausflugsschiff stattfinden, wurde aber nach öffentlichem Druck woanders hin verlegt.

    In der Lokalzeitung wurde heftig diskutiert, dass man die Veranstaltung doch verhindern müsse. Ein Redakteur schrieb, als die Veranstaltung abgesagt war, wie schön er es gefunden hätte, wenn während der Veranstaltung eine Menschenkette auf der Brücke in der Nähe der Anlegestelle gestanden wäre.

    Nun halte ich Händchenhalten aber nicht für eine politische Argumentation. Dass andere, und nicht wenige gegen die AfD sind, wird keinen Sympathisanten überzeugen. Warum geht man nicht hin und hält argumentativ dagegen? Ich halte den Umgang der anderen Parteien mit AfD für falsch. Es reicht nicht, zu sagen, die sind rechts und böse. Man muss aufzeigen, wo ihre Konzepte dumm, falsch und nicht zielführend sind. Das ist mühsam. Aber diese Mühe darf man halt nicht scheuen.

    Was erwartet einen bei einer solchen Veranstaltung? Will man sich das antun?

    Wird man vielleicht ausgebucht werden auf dem Weg dahin von Gegendemonstranten? Wird man einem Securitycheck unterzogen? Wird man viel Propaganda anhören müssen, darunter auch manches Grundfalsche oder auch glatte Lügen?

    Nun vom Äußeren her war es sehr unspektakulär. Durch die Verlegung gab es keine Gegendemonstranten, keine Einlasskontrollen. Es war eher wie der Besuch einer etwas überalterten Vereinsversammlung. Natürlich wurde von den anwesenden Bundestagsabgeordneten Parteifolklore und siegestrunkene Zukunftshoffnung verbreitet. Erwartungsgemäß wurden sehr einfache Konzepte angeboten, und dargebotene Zahlen enthielten nur die Seite, die AfD Positionen stützen. Natürlich waren wir mit unseren Meinungen in einer Minderheit. Das kann man aber schon mal aushalten.

    Durch die kritischen Fragen, die wir stellten, wurde den Anwesenden durchaus klar, dass hier nicht alle einer Meinung sind und dass es nicht nur Gegendemonstranten, sondern auch Gegenargumente gibt. Und auch das gab es: Ein Teilnehmer bedankte sich ausdrücklich bei denen, die andere Meinungen haben und trotzdem gekommen sind.

    Was bleibt? Das Wissen, wie wir bei einem eventuellen weiteren Termin besser vorbereitet, die Schwachstellen des AfD Programms besser aufzeigen können.

    Und auch der Gedanke: Gibt es von den anderen Parteien ähnliche Veranstaltungen? Wir würden glatt teilnehmen. Bei einer ersten Suche im Internet war da nichts zu finden. Schade.

    Eine Einzelerfahrung beim Bürgerdialog beschreibe ich im nächsten Blogbeitrag.

  • Wie viele Flüchtlinge kennen Sie persönlich?

    In einem Leserbrief klagte eine Dame, dass Flüchtlinge nichts arbeiten, in der Stadt rumlungern, am Handy hängen und dass es ihnen einfach zu gut geht.

    Dies schien mir eine Antwort wert:

    Sehr geehrte Frau K.,
    beim Lesen Ihres Leserbriefes wuchs in mir der schlimme Verdacht: Sie kennen vielleicht überhaupt keinen Flüchtling persönlich! Und Sie haben auch keinem geholfen, keinen begleitet bei Behördengängen, keinen unterstützt sich im deutschen Alltag zurechtzufinden!
    Wenn es anders wäre, würden Sie nicht glauben, was Sie geschrieben haben.
    Sie meinen: Die Flüchtlinge haben keine Sorgen, werden wohl versorgt, leben prächtig hier?
    Nein, sie haben Sorgen, z. B. wie es ihren Angehörigen geht, die z. B. in der Bürgerkriegssituation oder unter politischer oder religiöser Verfolgung leben. Sie haben Sorge, ob Ihnen Asyl gewährt wird. Und, ob Sie bei einer Ablehnung durch das BaMF sich einen Anwalt leisten können, der Ihnen hilft vor Gericht Recht zu bekommen. Sie fragen sich, wann sie einen Sprachkurs bekommen und wie sie Arbeit finden können.
    Die leben prächtig und können sich alles leisten? Also nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bekommen Asylbewerber deutlich weniger Geld als Hartz IV Empfänger. In der Erstaufnahmeeinrichtung bekommen sie Verpflegung und Unterkunft (im Mehrbettzimmer!), dazu ein Taschengeld von 135 €.
    Das alles würden Sie wissen, wenn Sie s. o.
    Was würden Sie mit den 135 € machen? Vielleicht nach Hause telefonieren? Allzu lange reicht das Geld dazu nicht. Dann vielleicht W-Lan suchen und nutzen? Das macht Sinn.
    Die lungern rum und arbeiten nichts? Haben Sie schon mal versucht, eine Arbeitsstelle für einen Flüchtling zu finden? Die Arbeit dürfte er übrigens nur annehmen, wenn sicher ist, dass kein Deutscher für die Arbeit zu finden ist.
    Und wenn einer den Flüchtlingsstatus zuerkannt bekommt, hören die Probleme ja nicht auf. Wo findet er nun eine Wohnung? Wer gibt ihm Arbeit? Wer hilft ihm beim Verstehen der deutschen Bürokratie? …
    Und zu Ihren Gutmenschenvorwürfen: Ich glaube auch nicht, dass alle, die nach Deutschland kommen, gute Menschen sind. Ich glaube aber auch nicht, dass die Nachkommen, derer, die früher hierher kamen, (z. B. zurzeit der germanischen Völkerwanderung) also die Deutschen, alle gute Menschen sind.

  • Meinungsbildung und Orientierung des deutschen Michels

    In der Regionalzeitung war ein Leserbrief abgedruckt, der zur gescheiterten Wahl von Frau Brosius- Gersdorf zur Verfassungsrichterin Stellung nahm.


    … Ein komplexes (juristisches) Thema muss nur lange genug durch die Mangel der Medienwelt genudelt werden. Irgendwann fühlt sich auch der letzte Michel am Stammtisch dazu befähigt, seinen Daumen über eine in Fachkreisen hoch geschätzte Juristin zu senken. Wenn dann auch noch die Bibel herhalten muss, um von der Kanzel herunter das Schwert der Verdammnis zu schwingen, sind wir endgültig in Absurdistan angekommen. Hans-Jürgen X.

    Meine Meinung dazu:


    Tja, und der deutsche Michel kann auch Hans-Jürgen heißen! Statt am Stammtisch erfährt er aus seiner persönlichen Medienblase an gedruckten, sozialen oder unsozialen Medien, vielleicht auch durch eine Talkshow, wie geeignet die Kandidatin für das Amt einer Bundesverfassungsrichterin ist. Was sie außerhalb der Talkshow geschrieben und gesagt hat, kann da schon mal hinten runterfallen. Sie war stellvertretende Vorsitzende einer Bundestagskommission „zur reproduktiven Selbstbestimmung …“, die im Endergebnis das formuliert hat, was die Kritiker ihr jetzt entgegenhalten. Der Bericht der Kommission kann auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums gefunden werden.
    Ach ja, und das ist natürlich auch Gemeingut: Wenn Menschen sich an der Bibel orientieren, wird alles ganz furchtbar. Wir haben ja alle 2000 Jahre lang nur darunter gelitten, dass christliche Werte in der Gesellschaft bedeutsam waren. In einer Gesellschaft, die diese Werte nicht mehr achtet, leben die Menschen dagegen glücklich und zufrieden, also genauso, wie sie es im Moment tun.